Brustvorsorge
Jede Frau sollte einmal im Monat selbst ihre Brust abtasten. Ich zeige Ihnen gerne, wie man das macht. Es ist wichtig, diese Untersuchung in der Woche nach der Regelblutung durchzuführen, da das Gewebe zu diesem Zeitpunkt weicher ist. Davor ist die Brust gespannt, doch nach der Blutung verschwinden die Knoten wieder.
80 Prozent aller Knoten in der Brust entdecken die Frauen selbst. Frauen, die ihre Brust einmal im Monat selbst untersuchen, können auch schon kleinere Knoten ertasten, und damit auch ihre Chance erhöhen, den Brustkrebs zu besiegen. Wenn ein Knoten oder etwas Ungewöhnliches getastet wird, sollte dieser Befund möglichst rasch vom Arzt überprüft und gegebenenfalls mittels Mammografie untersucht werden. Wenn Sie in Ihrer Brust einen Knoten entdecken, besteht eine gute Chance, dass dieser gutartig ist. Deshalb sollten Sie nicht gleich in Panik geraten, sondern dafür sorgen, dass möglichst rasch abgeklärt wird, um was für einen Knoten es sich handelt.
Schmerzhafte Knoten sind in der Regel harmlos, vor allem, wenn sie vor der Regelblutung getastet werden, ganz sicher, wenn sie danach kleiner geworden weg sind oder überhaupt weg sind.
Dem Argument „ich spüre es nicht“ kann ich insofern begegnen, als frau zum Ertasten eines Pickels im Gesicht beim Eincremen meist nur Sekunden braucht.
Es gibt seit einigen Jahren ein Brustkrebsvorsorgeprogramm:
Alle Frau ab 45 bis 69 können ohne Zuweisung alle 2 Jahre von sich aus zu einer Mammographie gehen, diese wird von der Krankenkasse bezahlt. Die meisten Radiologen erinnern ihre Patientinnen mit einem Schreiben daran. Sollte in dieser Zeit etwas Ungewöhnliches auftreten, kann jederzeit eine zusätzliche Kontrolle durchgeführt werden.
Frauen zwischen 40 und 45 und nach 70 benötigen eine Einladung zur Routinemammographie. Nähere Informationen erhalten Sie unter: www.frueh-erkennen.at
Keine Angst vor der Strahlenbelastung
Die Strahlung einer Untersuchung entspricht der Strahlendosis kosmischer Strahlung, der man in einer Woche im Hochgebirge oder einem Transatlantikflug ausgesetzt ist.
Jede achte Frau bekommt Brustkrebs, aber: Ein Großteil von ihnen überlebt die Krankheit, weil sie rechtzeitig erkannt entdeckt wurde.
Zu den Risikofaktoren
- Vor allem junge Frauen, die bereits wenige Jahre nach der ersten Monatsblutung oder vor dem ersten Kind mit dem Rauchen begonnen haben, sowie kinderlose Frauen, die stark rauchen, haben ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs.
- Frauen nach den Wechseljahren, die täglich Alkohol trinken, erhöhen damit deutlich ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Besonders stark wird das Risiko erhöht, wenn die Frauen außerdem eine Hormonersatztherapie einnehmen.
- Ebenso gefährdet sind Frauen, die keinen Sport treiben, sich wenig bewegen und übergewichtig sind.
- Weitere Faktoren, die das Brustkrebsrisiko erhöhen, sind bekannt. So steigt es bei Kinderlosigkeit und wenn das erste Kind nach dem 30. Lebensjahr geboren wurde. Auch Frauen, die früh ihre erste und/oder spät ihre letzte Regelblutung haben, erkranken häufiger an Brustkrebs.
- Daneben kann es eine familiäre Belastung geben: Frauen, deren Mutter oder Schwester/n bereits vor dem 60. Lebensjahr an Brustkrebs oder Eierstockkrebs erkrankten, sind ebenfalls häufiger betroffen.
- Neben der Einhaltung des Normalgewichts gibt es noch einige andere einfache Regeln, mit denen generell Krebs vorgebeugt werden kann. Dazu gehören: regelmäßige Bewegung, Ernährung mit wenig tierischem Fett, viel Verzehr von frischem Obst und Gemüse, wenig Alkohol und Verzicht auf Nikotin.
- Weitere Informationen: www.krebshilfe.net, hier finden Sie auch einen Plan, um Ihr individuelles Risiko abzuschätzen.
Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust hier lesen und ausdrucken.